70-80 Jahre
Der wirtschaftliche Gewinn jedes Jahres wird in Verbesserungen der Beherbergungsstruk¬turen investiert und es gibt viel Arbeit auch im Winter.
1962 wird zusätzlich zum alten Bauernhaus ein neues Gebäude errichtet zur Aufnahme eines neuen Waschraumtraktes, einiger zu vermietender Zimmer, eines Speisesaals für Restaurant¬betrieb und einer kleinen Wohnung für meinen Bruder, dem berühmten und geselligen Onkel Emilio, der im Juni 1963 die so geschätzte und geliebte Tante Laura heiratet. Als sehr begabte und leistungsfähige Organisatorin hilft Laura meinen Eltern bei der Bewirt¬schaftung des Campingplatzes bis zur Saison 1977.
1966, Geburtsjahr meines ersten Sohnes Paolo Manfredi, gebe ich meine Mitarbeit auf dem Campingplatz auf. 1970 kommt mein zweiter Sohn Franco Manfredi auf die Welt (der nun seit 2007 die Direktion übernommen hat) und erst nach einigen Jahren werde ich gelegentlich helfen können bis ich mich 1978 der gesamten Leitung des Campingplatzes widme.
Unterdessen schreiten die Verbesserungen ununterbrochen fort.
Nach dem neuen Gebäude wird um das alte Bauernhaus die heutige Bar und der Gemein¬schaftsraum gebaut, der auch als Restaurant genützt wird. Der Campingplatz bietet ein Lebensmittelgeschäft und einen Küchendienst für fertige Gerichte: die Saison ist kurz aber sehr anstrengend, dagegen präsentiert sich die Buchhaltung als recht einfach.
Indessen leiden die Weinstöcke der Lauben unter der Gegenwart der Touristen, deretwegen sie nicht bespritzt werden können, und fangen an abzusterben. 1968 beginnt der Bau der ersten drei Bungalows, und dann werden nach und nach bis 1974 die Weinlauben mit weiteren 18 Bungalows ersetzt. Dabei handelt es sich um einfache spartanische Fertighäuschen, die dauernder Instandhaltung bedürfen, die aber sehr geschätzt sind von den Touristen, die das Zeltleben nicht mögen.
Die Änderungen folgen fast unmerkbar aufeinander: immer sicherere und modernere Elektro- und Wasserleitungen, hygienischere Sanitäranlagen, neue, Schatten spendende Bäume, neue Erde für das Wiesengelände, neues Material für die vom Regen ausgewaschenen Wege, neuer Kies und Sand für den Strand.
Ursprünglich bestand der Strand aus einem Ufersumpfstreifen mit Schlamm und verwitterten, glatten runden Steinen, mit Fröschen, Kröten, Libellen und Stechmücken, Wassergras und Algen: für touristische Zwecke wird er nach und nach trockengelegt.
Die Gäste schauen zu und freuen sich.
Nach den 70ger Jahren, wie oben schon erwähnt, entdecken auch die Italiener die Tugenden des Lebens an der frischen Luft. Einige probieren das unbequeme aber faszinierende Leben im Zelt. Viele mieten unsere Bungalows für kurze Zeitspannen. Italiener und andere erwerben allmählich die ersten Wohnwagen, größte touristische Neuheit des Konzeptes eines fahrbaren Hauses. Damit können sie billig Ferien machen, von einem Ort zum anderen reisen und das Fahrzeug für den Rest des Jahres auf einem Campingplatz unweit vom Wohnort abstellen, um es als zweites Zuhause zu nützen, wo die Freizeit im Grünen und in der Ruhe der Natur verbracht werden kann.
Innerhalb von zehn Jahren, ca. im Jahr 1985, wird eine diskrete Anzahl von Wohnwagen das ganze Jahr über bei uns abgestellt.
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